Frühlingsfest macht Spaß und Sorgen // Von:Marler Zeitung, 11.03.2012

MARL. Alles war wie immer und doch etwas anders als sonst: Beim Frühlingsfest hat sich nicht nur der Veranstalter geändert. Nicht mehr die Stadtgarten-Gesellschaft (die gibt es nicht mehr), sondern der Wirtschaftsclub zeichnet für die Gala verantwortlich. Und dessen Vorsitzende Dr. Gudrun Bülow wirkte trotz aller Festtagslaune nachdenklich…

Frühlingsfest macht Spaß und Sorgen Von Marler Zeitung, 11.03.2012
Beim Frühlingsfest des Wirtschaftsclubs herrschte fröhlich-festliche Stimmung in der Vesthalle. Foto: Ralf Deinl

Die rund 350 Festgäste werden davon kaum etwas bemerkt haben: Das Fest bewegte sich in vertrauten Bahnen. Nach einer herzlichen Begrüßung und einem Glas Sekt machten sich die festlich gekleideten Besucher auf den Weg zu ihren reservierten Tischen und Plätzen. Auffällig diesmal: Der Saal wirkte noch bunter, frühlinghafter, fröhlicher als in den Vorjahren.

Eine der Hauptattraktionen: ein spektakuläres Büfett, hinter dem auch Küchenchef Kai Kürschgen persönlich stand, um den Besuchern seinen hausgebeizten Lachs („… den kann man ja mit dem Löffel essen…“) zu schneiden. Auch sonst aß das Auge mit – etwa später beim Dessert, als Mitarbeiter des Hüls-Service vor den Augen der Gäste winzige Crepés buken und mit Obst belegten.

Für lange Verdauungspausen blieb keine Zeit: Kaum wurde das Gabel-Geklapper im Saal leiser, ließ die Showtime Company die Saiten schwingen. Nach einem Ausflug in die Hits der 70er- und 80er-Jahre wechselte das stimmgewaltige Quartett mit dem Talent zum blitzschnellen Kostümwechsel zu den Hits der letzten Jahre. Betont volkstümlich die Showblöcke zu vorgerückter Stunde: Die Company ließ die gut gelaunten Gäste aufstehen, mit den Armen winken, mitsingen – etwas Spätgymnastik nach einem üppigen Festmahl.

Bei der Tombola ging es um einen Preis für zwei Gewinner, den niemand so kaufen kann. Herbert Walter aus Marl und Jessica Schumacher aus Herten werden nicht nur per Segway (Einachsroller) die Großhalde Hoheward erkunden, sondern unter anderem auch vom Flugplatz Loemühle zu einer Tour mit Tragschraubern starten.

Wer sich genau im Saal umsah, bemerkte Lücken – Freiflächen, auf die bequem noch Tische gepasst hätten. Der Wirtschaftsclub und die für ihn tätige Agentur Joker-Fabrik hätten gern 450 Karten verkauft, 400 hätten trotz Sponsoren-Unterstützung gerade die Kosten gedeckt. Bei 350 Besuchern bleibt nachzurechnen, ob die Tombola, bei der auch längst nicht alle Lose verkauft wurden, ein Defizit verhindern konnte.

– Marler Zeitung, 11.03.2012, Robert Klose